Ich bin ja ein großer Freund von „keep it simple“. Darum hab ich mir mal überlegt, wie ich die zentralen Mankos von Texten in Annahmen verpacken kann, mit denen du dich gezielt ans Optimieren machen kannst.
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Die Schreibphasen näher erklärt: 5. Feintuning
Ein paar von euch haben diese Woche ja gleich mal mitgemacht und ausprobiert, wie das mit den verschiedenen Schreibphasen so ist. Doch auch, wenn du nur mitgelesen hast, hast du gemerkt, dass jede Phase eine wichtige Funktion hat:
Die Schreibphasen näher erklärt: 4. Abstand gewinnen
Unser Entwurf steht. Der ist alles andere als perfekt, und das ist gut so! Denn wir wollen nicht nur zielgerichtet schreiben, sondern schneller. Jede Schreibphase hat ganz spezifische Funktionen, die dabei helfen. Auch die, in der es darum geht, nichts zu machen!
Bloß kein Schulaufsatz-Stil!
Erinnern Sie sich noch an die „So flicke ich ein Fahrrad“-Texte? Wo man total langweilig aneinanderreiht, was man alles nacheinander tun muss?
Genau das machen viele, wenn sie ein Erlebnis schildern. Selbst, wenn es das spannendste, lustigste, aufrüttelndste Erlebnis unter der Sonne war: Wird es zur blutleeren Wiedererzählung, kommt davon gar nichts mehr beim Leser an. Dabei sind gerade die Alltagsbeispiele oft der Pfeffer für einen Text.
Formulierungsverrenkungen
Auf typische Schreibmacken gehe ich immer wieder ein:
- Kurze Sätze sind besser als lange.
- Hauptwörter in Verben auflösen.
- Aufzählungen nicht mitten im Satz.
- und und und
Natürlich ist das immer nur eine Erinnerung. Denn das wissen Sie ja alles. Wie kann es dann aber sein, dass sich immer wieder die gleichen Formulierungsverrenkungen einschleichen? Sogar bei Stammkunden von mir, die auf den Plauderton sensibilisiert sind?
Variieren Sie Ihre Formulierungen
Als Kinder haben mein Bruder und ich unser Taschengeld in John Sinclair-Hefte investiert. Jede Woche haben wir seinem Kampf gegen Zombies, Vampire und Dämonen entgegengefiebert*. Und durch das viele Lesen wurde mein Wortschatz größer.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass John Sinclair nicht einfach zur Seite ging oder auswich, sondern „er steppte zur Seite“. 😉
„Zu eigen machen“
Gerade im Internet wird gerne kopiert: Selbstdarstellungstexte, Seminarausschreibungen, Produktwerbung, Blog- und Newsletterartikel, Formulare, Bilder, Videos …
Da schaut man, wie es die anderen so machen, und wenn man was Tolles findet, macht man es sich zu eigen. Und über dieses „zu eigen machen“ müssen wir heute ein ernstes Wörtchen reden!
Der Unterschied zwischen schlechten und guten Texten ist …
Der Lesernutzen. Es ist schnurzpiepegal, ob Ihre Schreibe nicht so geschliffen ist: Die Substanz eines Textes, der Mehrwert den Ihre Zielgruppe nach dem Lesen hat, entscheidet (siehe auch: Where’s the beef?). Und was ist der Unterschied zwischen ganz guten und sehr guten Texten? Der Lesernutzen.
Text-Diagnose
In meinen Schreibworkshops gebe ich sehr ausführlich Feedback zu den Texten. Ganz oft sagen meine Teilnehmerinnen dann: „Du hast genau die Punkte rausgegriffen, über die ich selbst schon gestolpert bin!“ oder „Ich hatte schon ein komisches Gefühl mit dem Text, aber ich wusste nicht, warum.“
Unkraut rupfen: Checkliste für bessere Texte
Texte sind selten im ersten Wurf sofort perfekt. Darum ist das Überarbeiten so wichtig. Bei dem Wort muss man allerdings schon stöhnen, denn das klingt schon so mühselig … Also beschränken wir uns doch einfach mal aufs Unkrautrupfen.