Der Begriff ÜBERARBEITEN ist ein wenig irreführend, denn da steckt „Arbeit“ drin. Viel besser ist es, sich daran zu erinnern, dass es eigentlich nur um Feintuning gehen sollte: Die Hauptarbeit ist gemacht. Jetzt wird poliert, allenfalls mal eine Kleinigkeit repariert. Fertig!
Schlagwort: reparieren
Aus Macken was machen: Häufungen
Ihr wisst, ich bin eine Freundin des Quick-and-Dirty-Entwurfes. Den konzipierten Text frisch-fröhlich von der Leber weg runterzuschreiben. Je flüssiger das passiert, desto flüssiger und „normaler“ liest es sich. Wer schon beim Schreiben total rumformuliert, macht meistens alles neutraler und unabsichtlich gestelzter. Viel besser ist es, den dir eigenen Plauderton einzufangen.
Wer so schreibt, hat aber natürlich einen Entwurf, der wirklich „schmutzig“ ist: Da findet sich der eine oder andere langatmige Satz, doppelte oder nicht so kraftvolle Wörter, Grammatik- und Rechtschreibfehler. Das soll so sein! Dafür ist es ja ein Entwurf.
Wenn der Leser denkt: „Warum sollte ich?“
Wenn wir wollen, dass unsere Texte was bewirken, brauchen wir klare Ansagen. Doch die besten Informationen, der nützlichste Mehrwert, die flammendsten Appelle bringen gar nichts, wenn der Leser nichts damit tut.
Die Bereitschaft, zurück auf Los zu gehen
Wenn man gut werden will, muss man anfangs eben manchmal neu anfangen – das gilt auch fürs Schreiben:
Die Schreibphasen näher erklärt: 5. Feintuning
Ein paar von euch haben diese Woche ja gleich mal mitgemacht und ausprobiert, wie das mit den verschiedenen Schreibphasen so ist. Doch auch, wenn du nur mitgelesen hast, hast du gemerkt, dass jede Phase eine wichtige Funktion hat:
Das Unnatürliche Synonym-Syndrom
Es dürfte 1983 gewesen sein, als mein Radiowecker kaputtging. Das war ein Drama, denn es war ein tolles Teil, mit dem man Kassetten abspielen konnte. – Mein Bruder und ich hatten zu Weihnachten den gleichen bekommen und jetzt war meiner plötzlich im Eimer. Ich habe mich an unsere gigantische mechanische Schreibmaschine gesetzt und eine Reklamation getippt. Und was für eine! – Mein Bruder hat sich darüber total amüsiert und eine Parodie geschrieben, die ich leider nicht mehr finde. Das Prinzip ist mir noch im Kopf:
Die 5 Feinde des Planktons
Der Lesernutzen steckt in der Tiefe. Darum ist es so wichtig, ein Plankton-Thema zu wählen. Doch Achtung: Das Plankton hat beim Schreiben fünf verbreitete Feinde, die Ihnen den Text kaputtmachen können: das Popcorn, die offene Türe, das Nicht-dran-halten, den Hefeteig und das „viel hilft viel“.
Der Unterschied zwischen schlechten und guten Texten ist …
Der Lesernutzen. Es ist schnurzpiepegal, ob Ihre Schreibe nicht so geschliffen ist: Die Substanz eines Textes, der Mehrwert den Ihre Zielgruppe nach dem Lesen hat, entscheidet (siehe auch: Where’s the beef?). Und was ist der Unterschied zwischen ganz guten und sehr guten Texten? Der Lesernutzen.
Text-Diagnose
In meinen Schreibworkshops gebe ich sehr ausführlich Feedback zu den Texten. Ganz oft sagen meine Teilnehmerinnen dann: „Du hast genau die Punkte rausgegriffen, über die ich selbst schon gestolpert bin!“ oder „Ich hatte schon ein komisches Gefühl mit dem Text, aber ich wusste nicht, warum.“
Die Unvollendeten
Heute mache ich mal wieder aus der Not eine Tugend. Da ich die letzten beiden Wochen mit einem ernsten, privaten Krankheitsfall konfrontiert war, merke ich seit Montag, dass ich total energielos und blöd im Kopf bin. Solche Situationen kennen Sie auch 😉.